Leben mit Diabetes
Hier finden Sie immer wieder interessante Links mit Informationen rund um das Thema Diabetes, Diabetikerprodukte usw.:
Der Diabetikerbund ist ein eingetragener, gemeinnütziger Verein (e.V.). Auf der Homepage finden Sie u.a. Artikel über aktuelle Themen im Diabetesbereich. Zu gesundheitspolitischen Themen gibt es einen extra Bereich, der über einen Link links oben in der Kopfleiste erreicht werden kann. Unter dem Punkt „Service“ finden Sie u.a. verschiedenen Foren und ein Diabeteslexikon.
Die Seite wird betrieben von einem Zusammenschluss von Ärzten mit der Zielsetzung einer besseren Diabetesversorgung in Deutschland. Sie wird durch sanofi aventis, Eucerin und Ypsomed gesponsert. Informationen zu aktuellen Themen finden Sie im Bereich „News“. Unter „Informationen“ finden Sie u.a. Antworten und Tipps zu alltäglichen Dingen wie z.B. Insulinpumpen, Psychologie, Sport und Reisen.
Diabetes - Begleit- und Folgeerkrankungen
In unserer Praxis wird nach dem Augenbefund gefragt. Da der Diabetes Veränderungen im Bereich des Auges bewirkt, macht es Sinn, sich zumindest einmal pro Jahr bei einem Augenarzt vorzustellen. Da der Diabetes ebenfalls die Nieren schädigen kann, wird in unserer Praxis regelmäßig der Urin auf Albumine untersucht. Mit diesem Wert können wir Rückschlüsse zum Zustand der Nieren schließen.
Bei jeder körperlichen Untersuchung achten wir besonders auf die Füße. Eine typische Folgekomplikation ist das diabetische Fußsyndrom.
Schädigung der großen Blutgefäße (Makroangiopathie)
Hierbei handelt es sich um einen Entzündungsprozess der großen Blutgefäße, bei dem es durch die Bildung von Ablagerungen und Verkalkungen in den Gefäßwänden zu Durchblutungsstörungen und Gefäßwandversteifung kommen kann.
Je nach dem, welches Blutgefäß betroffen ist, führt die Erkrankung gehäuft zu Herzinfarkt, Schlaganfall und Durchblutungsstörungen der Beine.
Betreuungskonzepte - Das Disease-Management-Programm
Seit wann gibt es das Disease-Management-Programm (DMP)?
Seit 2002 gibt es die gesetzlichen Voraussetzungen für den Abschluss von Verträgen über das DMP. Dieses soll die bestmögliche Betreuung von Patienten mit chronischen Erkrankungen sichern. Hierzu schließen die Krankenkassen Verträge mit den Ärzten. Auf der Basis dieser Gesetzgebung müssen alle Disease-Management-Programme eine Reihe von Qualitätsanforderungen erfüllen.
Seit September 2005 gibt es das DMP Diabetes mellitus Typ 1 für die Region Westfalen Lippe. Wahrscheinlich sind auch Sie in einem DMP eingeschrieben, wissen es nur nicht, weil Krankenkassen hierfür unterschiedliche Namen haben. Bei der AOK heißt es z.B. „AOK-Kuraplan“ bei der Techniker Krankenkasse „TK-Plus“ usw.
Was bedeutet DMP für mich?
Mit Abschluss eines DMP verpflichten Sie sich als Patient, einmal pro Quartal zu einer Kontrolluntersuchung zu Ihrem Arzt zu gehen. Damit soll sichergestellt werden, dass eine regelmäßige Gesundheitskontrolle stattfindet. Ihr Diabetologe kann so rechtzeitig auf erhöhte Werte oder Folgeerkrankungen reagieren.
Durch diese Kontrolle wird das Risiko von Spätfolgen verringert und diese bei Auftreten rechtzeitig erkannt und behandelt. Für den regelmäßigen Arztbesuch bedankt sich Ihre Krankenkasse mit einem Bonus oder anderen Vorteilen. Bitte kontaktieren Sie hierzu Ihre Krankenkasse oder informieren Sie sich auf deren Homepage.
Arzneiwegweiser - Therapie-Ansätze
Für eine Therapie des Typ-2-Diabetes mit Tabletten gibt es drei Ansatzpunkte:
1. Die Körperzellen sind zu wenig empfindlich für Insulin
Die Körperzellen reagieren nicht mehr oder nur unzureichend auf das Signal des Hormons Insulin. Die Folge ist, dass der Zucker in der Blutbahn bleibt. Hier besteht die Therapie darin, die Körperzellen für Insulin empfindlicher zu machen. Medikamente mit diesem Wirkmechanismus sind Metformin und die Gruppe der Insulin-Sensitizer („Sensitizer“ ist englisch und bezeichnet etwas, das „empfindlicher macht“). Insulin-Sensitizer kann man zusammen mit Metformin einsetzen, da sie dessen Wirkung unterstützen. Metformin nimmt man nach den Hauptmahlzeiten ein.
2. Die Bauchspeicheldrüse schüttet wenig Insulin aus
Im normalen Stoffwechsel setzt die Bauchspeicheldrüse besonders zu den Hauptmahlzeiten Insulin frei. Gibt sie bei Typ-2-Diabetes nicht mehr genug Insulin ins Blut ab, können Sulfonylharnstoffe und so genannte Prandiale Glukoseregulatoren (PGR oder Glinide) die Ausschüttung fördern.
Sulfonylharnstoffe werden einmal täglich morgens vor dem Frühstück eingenommen. Sie haben den Nachteil, dass sie die Insulinausschüttung kontinuierlich über den ganzen Tag anregen - also nicht nur zu den Hauptmahlzeiten, sondern auch in dem Zeitraum zwischen den Mahlzeiten und nachts. Dadurch besteht die Gefahr einer Unterzuckerung, weil der Blutzucker unter den normalen Wert sinken kann.
Durch einen Essensplan mit regelmäßigen Hauptmahlzeiten und kleineren Zwischenmahlzeiten lässt sich das kontinuierlich ausgeschüttete Insulin abfangen. Halten Sie den Essensplan unbedingt ein, denn Unterzuckerungen können lebensgefährlich sein!
Glinide (Prandiale Glukoseregulatoren) wirken extrem kurz, nämlich nur für den Zeitraum der Mahlzeit. Diabetiker müssen sie nur dann einnehmen, wenn sie tatsächlich etwas essen, also immer vor den Hauptmahlzeiten. Ein strikter Essensplan ist nicht erforderlich und der Alltag lässt sich so freier gestalten. Die Medikamente vermeiden Blutzuckerspitzen während der Mahlzeit, senken den Zuckerspiegel aber nicht kontinuierlich.
Die Gefahr einer Unterzuckerung ist deshalb gering. Seit 2007 gibt es neue Medikamente auf dem Markt, die sogenannten Inkretin-Mimetika beziehungsweise DPP-4-Inhibitoren. Exenatide, Liraglutide, Vildagliptin, Saxagliptin und Sitagliptin erhöhen die Konzentration bestimmter Darmhormone (Inkretine), welche die Insulinfreisetzung regulieren. Bei Menschen mit Diabetes mellitus werden weniger Inkretine als bei Gesunden produziert. Sie sind nur in Kombination mit anderen blutzuckersenkenden Medikamenten zugelassen.
3. Nach dem Essen treten hohe Blutzuckerspitzen auf
Bei Zuckergesunden und Diabetikern klettert der Blutzucker nach dem Essen auf einen Spitzenwert (postprandiale Hyperglykämie). Um diese Blutzuckerspitze abzubauen, braucht der Körper kurzfristig einen hohen Insulinschub. Damit diese Spitzen erst gar nicht entstehen, verzögert man mit Medikamenten die Aufnahme von Glukose über den Darm ins Blut (Resorptionsverzögerung). Der Körper kommt dann mit geringen Insulinmengen aus, was die Bauchspeicheldrüse schont.
Solche Resorptionsverzögerer oder Alpha-Glukosidase-Hemmer sind Medikamente mit den Wirkstoffen Acarbose, Miglitol und Guar. Sie werden zum Essen eingenommen und wirken direkt im Darm. Allerdings können sie nur gering erhöhte Blutzuckerwerte senken oder die Wirkung anderer Medikamente unterstützen. Nicht wirksam sind sie bei einseitiger Kost, die überwiegend Fett und Milchprodukte enthält. Ohne einen diabetesgerechten Diätplan haben sie keinen ausreichenden Effekt. Acarbose und Miglitol bewirken, dass kohlenhydrathaltige Nahrung bei der Verdauung nicht in Glukose gespalten wird.
Guar ist ein pflanzlicher, quellender Ballaststoff. Er bildet mit der Nahrung einen dicken Brei, den der Darm nur langsam verwerten kann. Guar sättigt und unterstützt die Gewichtsreduktion. Als Nebenwirkung kommt es bei allen Alpha-Glukosidase-Hemmern jedoch häufig zu unangenehmen Blähungen, Durchfällen und Bauchschmerzen.
Diabetes mellitus - Behandlungsmethoden
Eine „gute“ Behandlung von Patienten mit Diabetes mellitus muss unter Berücksichtigung der vorliegenden Form (Typ-1- und Typ-2-Diabetes) sowie in Anbetracht der individuellen körperlichen Verfassung, des Alter und der persönlichen Lebensumstände angeboten werden.
Eine optimale Behandlungsform für sich zu finden, kann im Einzelfall etwas Geduld erfordern. Dies liegt u. a. auch an den mittlerweile so mannigfaltigen Behandlungsmöglichkeiten. Es lohnt sich jedoch, diese Geduld aufzubringen – für Ihr persönliches Wohlbefinden und Ihre Lebensqualität!
In der Behandlung des Diabetes mellitus unterscheiden wir drei Therapieformen:
- Die Basistherapie besteht aus Ernährungsempfehlungen und Bewegung. Neben vielen Schulungen können wir Ihnen Anwendungen in unserem eigenen Sportstudio anbieten.
- Als nächstes folgt die Therapie mit Tabletten, den sogenannten „oralen Antidiabetika“.
- Und als dritte Therapieoption kommt der Einsatz von GLP1-Analoga oder Insulin infrage.
Diese unterschiedlichen Anwendungen können auch gut kombiniert erfolgreich sein.